10. BHF Tag Drei -2- /// Das glühende Knopfmikro

Brillowska_250_DM

Im Zentrum des dritten Wettbewerbstages stand der Wettbewerb um den Publikumspreis /// Das glühende Knopfmikro für Hörstücke von 1 bis 5 Minuten Länge. Gewinner war das Duo Blablabor (Annette Schmucki und Reto Friedmann) aus der Schweiz mit ihrem Stück „und es war gut“ vor „Freeze“ von Helgard Haug und Barbara Morgenstern. Drittplatzierte war Mariola Brillowska mit „250 Mark“.

(wird noch bebildert)

 


 

blablabor Annette Schmucki, Reto Friedmann.
blablabor: Annette Schmucki, Reto Friedmann.

/ und es war gut / 01:36
von Annette Schmucki und Reto Friedmann (Blablabor)
alltägliches. tatsachen. kongruenz.
etwas immer wiederkehrendes. bis daraus singsang wird. schönheit der monotonie, schönheit der heterofonie.
etwas fast deckungsgleiches.
alles ist an seinem platz, das wort, ein bild, dinge, die sprechmelodie, klang.

 

/ Freeze / 05:00
von Helgard Haug und Barbara Morgenstern
Ein Mann steht regungslos auf einem belebten Platz. Ein Kinderchor überlegt, was zu tun ist. Geht Gefahr von diesem Mann aus? Muss ihm geholfen werden? Und ist es überhaupt erlaubt einfach nichts zu tun?

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Mariola Brillowska. Bild: Golo Föllmer.
Mariola Brillowska. Bild: Golo Föllmer.

Brillowska_250_DM/ 250-Mark / 03:06
von Mariola Brillowska
Es ist 1998 oder 1999 gewesen. Ein Stück der deutschen Filmgeschichte. Die Namen sind vertuscht. Die Leute gibt es immer noch. Sie sagen, dass es heute genauso wie damals passieren könnte.

 

/ da ist jemand / 02:11
von Kalle Laar
Computergenerierte aber doch nicht neutrale Stimmen signalisieren zwischen faktisch und leicht bedrohlich die Anwesenheit von Jemandem. Die (englischen) Antworten „Hello there …“ usw. sind Fundstücke von der Langspielplatte „Train You Bird in Stereo“ (1968), ein sprachlicher Trainingskurs zum Vorspiel für einen Papagei.

 

Lorenz Maierhofer. Bild: Golo Föllmer.
Lorenz Maierhofer. Bild: Golo Föllmer.

/ endzeit-theater / 04:54
von Lorenz Maierhofer
Das Stück thematisiert das tägliche  medial und real gegebene „endzeit-theater“. Wir konsumieren voyeuristisch groteske Spiegelbilder der Zeit und Gesellschaft. Zu spät – wir, die Gaffer im Theater der Dekadenz bemerken es lange nicht, wir wollen es nicht wahrhaben: Wir sind Teil des Spiels – und in dieser lokalen und globalen Reality-Show werden letztlich sowohl die Akteure wie auch die Zuseher vom schwarzen Loch der Inszenierung gefressen. Jeder Ausweg aus dem Endzeit-Theater ist längst verriegelt, gnadenlos …

 

/ Hölle / 04:57
von Friedhelm Lövenich
Nach aufgenommenen und verfremdeten Alltagsgeräuschen aus der Umgebung meiner Wohnung (Maschinen, Verkehr, Tiere etc.), die aus dem Fenster heraus mit dem Mikrophon einer billigen Digitalkamera aufgenommen wurden: die Hölle sind wir.

 

Anja Penner
Anja Penner. Bild: Golo Föllmer.

/ Künstliche Dummheit oder ich weiß nicht, das ich nichts weiß / 03:15
von Anja Penner
Die Nachrichten-Apps auf unseren Taschencomputern ahnen, was wir schreiben wollen, bevor wir es selbst überhaupt wissen und bieten uns nach algorithmischem System die von uns meistverwendeten Worte an. Überlässt man dem Gerät die Auswahl dessen, was man schreiben will, entsteht … etwas Neues, das uns im Traum nicht eingefallen wäre. Ist das Poesie oder kann das weg?

 

/ Lebendes Bild – Ein Hologramm aus den Gewerben / 04:48
von Kerstin Putz und Patrick S. Weber
Vier Hände, zwei Stimmen – zwei Figuren: die eine heilt, die andere macht Nägel. Praktizismus predigt die eine, Wille zur Form die andere. Die eine möchte ihren „Dienst“ als nüchterne Handarbeit verstanden wissen, jenseits von Theorie & Esoterik; die zweite das, was sie tut, veredeln, es kunstvoll nennen, Werke schaffen: „Nail Art“ eben. Beiden gemeinsam ist die Gewissenhaftigkeit, mit der sie ihr Gewerbe betreiben.

 

Katin Geelvink. Bild: Golo Föllmer.
Katin Geelvink. Bild: Golo Föllmer.

/ Mikrodramen / 04:31
von Katrin Geelvink
Ein Insekt wird gefressen, eine Dose geöffnet, ein Morgen wird begonnen, ein Leben reflektiert und eine Mutter handelt. In den Mikrodramen erfährt de Hörer von kleinen Schicksalsmomenten, die in ihrer Schlichtheit alltäglich sind und in ihrer Aneinanderreihung eine     kleine Auswahl an Lebensdramen darstellen. Es geht um das Leben und das Lieben und seine Vergänglichkeit.

 

Sebastian Hocke. Bild: Golo Föllmer.
Sebastian Hocke. Bild: Golo Föllmer.

/ Die Wiederannäherung an traurige Hunde / 05:00
von Sebastian Hocke
Die Hundeseele als Gradmesser gesellschaftlicher Verhältnisse.  Der Hund von heute ist merkwürdigen Gegenwartsphänomenen ausgesetzt. Hundehalter, die sich mehr um die Frisur des Hundes sorgen als um artgerechte Freizeitgestaltung des Vierbeiners. Ein Hundepsychologe gewährt einen Einblick in seinen Arbeitsalltag.

 

Claudia Weber
Claudia Weber

/ Wortvernichtung / 03:11
von Claudia Weber
Überall steht was drauf. Auf allen Dingen. Warum nur? Ich mach das alles mal weg.