Am zweiten Tag des 6. Beliner Hörspielfestivals standen zwei Langhörspiele auf dem Programm:
La Vie en rose – Vom Leben und Überleben in Paris von Tom Heithoff, in dem ein namenloser Protagonist von den miesen Lebensbedingungen in der französischen Metropole erzählt und mit seiner Verachtung für die französische Esskultur nicht hinter dem Berg hält. Ein tragikomisches Stationendrama und ein nicht-touristischer Blick auf Paris
Die Ingredienzen des Hörspiel Nachtclub von Edgar Gomez & van Meer waren „Latex, Öl, Insulin, Trinkgeld” zu harten Technorhythmen und Statements aus dem Backstagebreich des Berliner Nachtlebens.
/// Das kurze brennende Mikro
Im Wettbewerb um /// Das kurze brennende Mikro siegte Felix Kubins Hörspiel Frau Ausweis mit deutlichen Vorsprung von 92 Punkten. Der mit einem Røde-Mikrophon dotierte Preis konnte leider nicht übergeben werden aber Felix Kubin war von Hamburg aus per Telefon zugeschaltet.
Den zweiten Platz belegten Christian Berner und Frank Schueltge mit ihrem „Magazin für den guten Ton in der Postproduktion” Der Hörspielmacher – eine Handreichung für jeden angehenden Soundbastler.
Mit 57 Punkten ebenfalls auf dem zweiten Platz landete das Feature Meiers praehistorisches Hirn von Andreas Liebmann und Hannes Strobl über den inzwischen verstorbenen parkinsonkranken Arzt, Hirnforscher und Künstler Prof. Benedict Volk-Orlowski.
Mein praehistorisches Hirn_Teaser
Die Schrifstellerin Lydia Daher berichtet zu ihrem Stück Und auch nun, gegenüber dem Ganzen – dies wie aus Literaturkritik Lyrik, aus Lyrik eine musikalische Performance und aus dieser ein Hörspiel geworden ist.
Adrian Garcia-Landa, der sonst auf der Berliner Frequenz 88,4 MHz freies Radio macht, wollte für sein satirisches Format „Seltene Firmen, seltene Berufe“ eine fiktive „Onkelvermietung” porträtieren. Nur um festzustellen, das es so etwas tatsächlich gibt: den Verein Big Friends for Youngsters e.V. (Biffy). So wurde aus der Satire die Radioreportage Biffy – Die Teilzeitväter.
Einen eher üblen Vater hatte die Hauptfigur im Hörspiel Tobi von Sebastian Hocke und Andrej Tschitschil – und das rächt sich.
Der Hörtext Somme von Sabine Kurpiers, Sibylle Luithlen basiert auf Filmbildern, die im oder kurz nach dem ersten Weltkrieg entstanden sind.