/\ Das zündende Mikro 2024 – Die Nominierten

Gewinner der  BHF-Förderpreises 2023 waren Tilman Böhnke und Andreas Scharf. Ihr Stück, dass sie neu produziert haben und das beim 15. BHF außer Konkurrenz läuft ist:

Sternstunde – Habitat Gardena 7

Ein Hörspiel von Foley á deux
Nach einem Skript von Alexander Scharf mit dramaturgischer Beratung von Tilman Böhnke.
Regie, Ton, Sounddesign und Nachbearbeitung: Tilman Böhnke und Alexander Scharf
Musik: Alexander Scharf (außerdem wird es noch eine Gema-Liste geben)
Mitwirkende: Lisa Spöri, Tilman Böhnke, Alexander Scharf, Anna Ludwig, Theo Zickler, Malte Gunst, Dack Janiels, Jimmy Seite, Fietje Slomka, Bolek Kowalczyk, Sepp Flinkenhuber und Walter Wellenblech

Ziegelrot, Cayennerot, Lackrot. Während die Erde den Bach runtergeht, kämpft eine Handvoll Weltraum-Pioniere mit einem Rohrbruch auf Toilette 5, einer halboffenen Partie Schach (Taimaninow-Variante), einem zu Schrott gefahrenen Marsrover (es war ein großer Stein) und einer defekten Wasserpumpe (zum Mittag heute wieder nur Kartoffeln mit Kraut). Bei einem Außeneinsatz versucht Dina zum 576. Mal ihre Freundin Camille zu erreichen – und diese geht ran?!

 

Debüthörstücke für den Förderpreis /\ Das zündende Mikro des BHF e. V., der mit der Produktion eines neuen Stücks im Studio für elektroakustische Musik der Akademie der Künste und einem Produktionszuschuss von 300 Euro und einer radiohistorischen Trophäe aus den Beständen des legendären „Funkerberg“-Museums dotiert ist.

Julie Guigonis: Hausrüttler/ 0:58
Die Erkundung des massiven Hausruettlers
Judith Humer: Huu / 4:03
Realisation: Judith HumerDie Bings und Bieps aus unseren Geräten, die Seufzer und Laute aus unseren Lungen, das Drinnen, das Draußen und Gespräche, geführt von unseren Fingerspitzen, die zwar Wörter tippen, sie aber doch nie aussprechen. In „Huu“ kämpft sich eine Protagonistin durch einen ganz normalen Tag zwischen Überforderung und der fernen Idee von Ruhe, jenseits des gesprochenen Worts.Judith Humer ist eine österreichische Theatermacherin. Sie studierte romanische Literatur an der Universität Wien. Während und nach ihrem Studium arbeitete sie als Regie- und Dramaturgieassistentin an zahlreichen deutschsprachigen Theaterhäusern, seither ist sie als freie Regisseurin, Dramaturgin und Produktionsleiterin tätig. Ihre Theaterarbeiten wurden in Österreich, Deutschland und Norwegen gezeigt. Sie lebt in Wien und Berlin.
Constanze Lewandowsky: Flüchten / 1:00
Ein Paar im Bett vor dem Einschlafen. Ihr Kopf ist zu voll, er ist nicht interessiert. Sie ergreift die Flucht nach innen.
Ben Rinosch: Metamorphosen im Waschsalon / 5:00
Regie: Ben Rinosch
Komposition uns Sounddesign: Marco Pascarelli
Mitwirkende: Ben Rinosch, Marco Pascarelli und Anke Ricklefs (Sprecherin)In dem vorliegenden  Kurzhörspiel „Metamorphosen im Waschsalon“ lernen sich zwei junge Menschen in einem Waschsalon in einer Großstadt kennen. Zu Beginn hören wir einer alten und verwirrten Frau zu, die sich in einer unübersichtlichen Welt zu verorten versucht: Vergeblich. In einer sehr lauten Umgebung und unter schwierigen Umständen kommen sich die beiden jungen Menschen jedoch langsam näher und treffen eine gemeinsame Entscheidung.Ben Rinosch ist ausgebildeter Schauspieler, Autor und Sprecher, war an Theatern in Bremen, Rostock und Osnabrück engagiert und lebt seit 12 Jahren in Köln. Er schreibt fortwährend an Theatertexten und Prosatexten und plant derzeit seine zweite Lesereihe mit Kurzgeschichten im Sommer 2024. Seit Herbst 2018 ist er Mitglied im »Schreibraum Köln« und seit 2019 nimmt er an Schreibseminaren, Schreibwerkstätten und Theaterfestivals teil, und er gewann im Herbst 2019  den Darstellerpreis beim Theaterfestival „240 Minuten – Das Bonner Theaterfestival gegen die Zeit“.
https://youtu.be/JurAWWnll_A
Nic Romm: Kassenpatientin / 0:59
Kassenpatientin – oder was man an akustischen Eindrücken vom Job mit nach Hause nimmt.
Nic Romm: Powernap / 12:1
Regie: Nic Romm
Sounddesign: Nils Gradlowsky, Nic Romm
Ton: Sven Erik Nordset
Mitwirkende: Jonas Gompelmann, Janosch Romm, Florian Denk, Mascha Romm, Philippa Jarke, Dela Dabulamanzi, Nic RommEin kurzer Mittagsschlaf auf der Couch. Ein kurzes Verarbeiten der Informationen, die einem alltäglich in den Kopf getröpfelt werden. Der kurze Traum eines überforderten Vaters. Der Fahrstuhl fährt tiefer, und das Wasser steigt.Nic Romm, Schauspieler, Ausbildung 1997-2001 Staatliche Schauspielschule Hannover. Mitwirkung Filme: 1997 School’s out – Die Nacht der Nächte, 2002 Northern Star, 2009 Wickie und die starken Männer, 2015 Das letzte Abteil, Mitwirkung Hörspiele: 2010 Krabat, 2011 Das 5. Flugzeug, 2012 Zurück zum Beton, 2018 Caiman Club, 2022 Seeräuber Moses.
Pit Schaaf: Warteschleifen- Roulette / 3:34
Regie: Pit Schaaf und Sascha von Donat
Sounddesign: Julian Boeckeler
Ton: Julian Boeckeler
Mitwirkende: Pit Schaaf, Paul Körber, Mara Hofmann, Kristina Gessner, Steffanie Lang, Timon OligschlägerDas Hörspiel handelt davon, wie sich eine Person in einer Warteschleife befindet. Die Person hat allerdings die Möglichkeit, an einem Testprogramm „Warteschleifen- Roulette“ teilzunehmen. Hierdurch wird sie ständig mit zufälligen Personen verbunden. Dies soll die Wartezeit angenehmer gestalten, allerdings entstehen so sehr zufällige und wild zusammengewürfelte Gespräche und teilweise merkwürdige Situationen.Pit Schaaf ist Schauspielschüler an der Theaterakademie in Köln. Dieses Hörspiel habe ich im Rahmen eines Workshops erstellt, dementsprechend ist dies auch mein bisher erstes und einziges Hörspiel.
Sara Schmiedl: Ein Ort / 3:02
Regie: Sara Schmiedl
Komposition und Sounddesign: Florian Drechsel-Burkhard
Ton: Florian Drechsel-Burkhard (Anna Kuncio, Manuel Radinger)
Mitwirkende: Bettina Gjecaj, Paul KrakerDas Hörstück „Ein Ort“ erzählt durch Steine, mit welchen das MuseumsQuartier in Wien erbaut ist. Dabei handelt es sich um Kalkstein, den sogenannten Kaiserstein. Thematisch im Zentrum steht die Auseinandersetzung der Steine mit ihrer Funktion des Ein-Gebäude-Bildens sowie ihr Weg dorthin, also die Steinbearbeitung. Anders als menschliche Figuren sind Steine nicht an eine konkrete Zeit gebunden – selbst wenn sie ihre Form verändern, sind sie nahezu nicht zerstörbar. Auch davon erzählt das Hörstück – wie die Steine sich über die Jahre verändern, durch Umwelteinflüsse schmerzhaft zersetzt, durch menschliche Handlungen auseinandergerissen werden. Und dabei doch ihr Wesen und ihren Geist halten.
 Lena Schmidt:  Muscheln, Bunker / 30:00

Realisation: Lena Schmidt
Mitwirkende: Alon Sivan, Julia Schmidt, Johanna Schmidt

Was bleibt vom Krieg nach einem Waffenstillstand? „Muscheln, Bunker“ verwebt Sprache und Klang und zeigt subtil auf das, was passieren kann, wenn Unruhe und Angst in den Alltag eingesickert sind. Der Nachhall der Sirenen findet sich in alltäglichen Geräuschen wieder, so oft, dass sich die Erzählerin fragt, ob sie nach ihnen sucht. Sind jene Sirenen, die in der Mythologie locken, dieselben, die vor Katastrophen warnen? Was erzählen die Vogelstimmen, sind es Warn- oder Lockrufe? Auf der unfreiwilligen Suche nach Fragmenten von Harmonie im Krieg hört und interpretiert sie Stimmen, Geräusche, Sinuskurven, Töne, Misstöne und gerät in eine zunehmende akustische Zermürbung

Amir Shokati: movements / 18:00
Realisation: Amir Shokati & Eunike Kramer (Assistenz)
Mitwirkende: Sprecher:innen: Aziza Bouizedkane als Deutschland, Jannika „Nyya“ Riebensahm als Jemma, Noemi Clerc als Soraya, Lenn Ghandour als Derya, Jutta Seifert als ErzählerinIn einem abstrakten Spiel werden Geschichten von Bewegungen in und nach Deutschland verhandelt. Es geht um Entnazifizierung, Migration und queere Liebe. Deutschland versucht, mit ihrer Vergangenheit zurechtzukommen, doch verfällt in alte Muster. Dabei machen Jemma, Derya und Soraya ihr Angebote für einen Neu-Anfang.Hintergrund: Am 22. April 2023 besuchte ich eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Iran Revolution – A Queer Feminist Approach to Unity“. Das Gespräch wurde von Yasemin Said moderiert. Zu diesem Zeitpunkt war ich auf der Suche nach einem Hörspielmanuskript, da ich mich kürzlich für ein Projekt über Hörspielregie an der Bauhaus-Universität Weimar angemeldet hatte. Glücklicherweise kannte meine Begleitung die Moderatorin. Sie stellte uns einander vor, und in der Folge erhielt ich eine unfertige Fassung des Textes, auf dem das eingesendete Hörspiel beruht.Amir Shokati wurde 1992 geboren und arbeitet als freischaffender Medienkünstler. Er ist Gründungsmitglied von Sphere Radio e.V. und der Initiative Postmigrantisches Radio. In seinen Arbeiten setzt er sich für mehr Diversität ein, sensibilisiert für Anti-Diskriminierung und verstärkt marginalisierte Stimmen. Außerdem ist er im Bereich der kulturellen Bildung tätig und absolviert derzeit einen Master an der Fakultät für Experimentelles Radio an der Bauhaus Universität Weimar.
Dominik Wachsann und Dennis Kely: Ladenhüter / 4:11
Realisation: Dominik Wachsmann
Ton: Dennis KelyEin Brillenverkaufsgespräch der besonderen Art und mit Happy End, aber nicht für alle …

Die Texte stammen von den Autor:innen.