Hier eine herzliche Einladung zu einem Sondertermin im Vorfeld des Berliner Hörspielfestivals, diesmal an besonderem Ort:
in der Jurte hinter der Freien Internationalen Tankstelle, Schwedter Str. 261, 10119 Berlin.
Schluss mit dem Spießerleben.
Aus dem Alltag eines Wirtschaftswunderkindes.
Von Stella Luncke und Joseph Maria Schäfers
Dzień dobry, dziękuję und pocałunek: Guten Tag, danke und Küsschen ist alles, was Hagen auf Polnisch sagen kann. Den Rest erledigt der Google-Übersetzer. Barbara könnte die Frau sein, mit der Hagen ein neues Leben ausprobiert.Vor sechs Jahren wurde der 59jährige völlig unerwartet aus der Bahn geworfen. Seine Frau trennte sich nach 25 Jahren Ehe von ihm. Er musste aus dem gemeinsamen Haus im bayerischen Coburg ausziehen, verlor einen gut bezahlten Job und auch sein geliebtes Hobby, das Fliegen. Doch Hagen lässt sich nicht unterkriegen. Er entschied, ganz neu zu beginnen: In Bad Muskau, weit im Osten, arbeitet er freiberuflich als Lehrer und verdient wesentlich weniger als früher. Die Ferien verbringt er mit dem 15jährigen Robert – seine beiden anderen Söhne ignorieren ihn. In einem alten Golf tourt er an den Wochenenden nach Berlin – auf der Suche nach dem alternativen Leben. Was andere Wirtschaftswunderkinder als sozialen Abstieg bezeichnen würden, sieht Hagen positiv: Er will kein „Spießer“ mehr sein. Und kann doch nicht aus seiner Haut.